Eigentlich ist es beängstigend wie sich das Land in den letzten Jahren gespaltet hat.
Angefangen hat es mit der Asylpolitik. Einerseits die Menschen, die Hilfsbedürftigen aufnehmen und helfen wollen. Auf der anderen Seite die Menschen, die Angst davor haben.
Sei es weil sie sich in ihrem Leben eingeschränkt fühlen, oder Angst davor haben etwas zu verlieren. Aber es gibt auch die extremen Menschen, die jegliche Hilfe ablehnen und
sogar die Flüchtlingsboote versenken würden. Gerade diese Menschen haben mich doch sehr erschreckt und an ihrer Erziehung zweifeln lassen. Wie kann man fremden Menschen die
man nicht kennt, einfach den Tod wünschen?
Klar, die Medien haben dieses Thema ausgeschlachtet und dazu beigetragen, daß sich die Menschen noch mehr spalten. "Das war der Plan! Das ist von denen da oben geplant! Wir
werden überrannt!" Etc.
Ich finde es eigentlich sehr fraglich, daß man bei solchen Themen überhaupt diskutieren muß. Sollte humanitäre Hilfe nicht normal sein. Hat man das nicht schon im
Religionsunterricht gelernt? Und da ist es doch egal wer welche Religion hat.
Natürlich kann man das Politische immer kritisieren und anprangern das man etwas anders und besser machen könnte. Aber merkt eigentlich niemand wie man sich gegenseitig
angreift und anfeindet? Ja klar, werden jetzt einige sagen, du machst das doch auch! Ja, das muß ich zugeben! Aber warum mache ich das? Weil ich ein Gutmensch bin? Was ist ein
Gutmensch? Das was andere als Schimpfwort nehmen und dich abfällig so bezeichnen? Oder ist der Gutmensch jemand, der aus seiner Erziehung, aus seiner tiefsten Seele, aus
seinem tiefsten Herzen, einfach für andere da sein möchte? Anderen helfen, weil man selbst schon ganz unten war, Hilfe abgelehnt bekommen hat, aber auch selbst nie aufgegeben
hat und nach jedem Strohalm gegriffen hat!?
Sollte man nicht die helfende Hand für die Familie, für die Nachbarn, für die Arbeitskollegen, die ja irgendwie selbstverständlich ist auch für jeden Hilfsbedürftigen gereicht
werden?
Mir hat damals auch eine staatliche Institution geholfen. Menschen die mich nicht kannten, haben mir eine Chance gegeben. Ich habe die Hand genommen und die Chance genützt.
Natürlich werden es nicht alle schaffen, es werden auch nicht alle zu schätzen wissen, daß man ihnen die Hand reicht und es wird auch sicher viel ausgenützt werden. Aber ist
das im realen Leben nicht auch so? Bei Nachbarn, Freunden, Arbeitskollegen, oder vielleicht auch in der Verwandschaft?
Naja, ist es jetzt nicht auch bei Corona so?
Spaltet sich da nicht die Bevölkerung gewaltig? Ich bin mir da auch total unsicher. Es ist für mich nicht greifbar, aber es gibt anscheinend die Gefahr. Ist sie bei uns nicht
so ausgeprägt, weil wir frühzeitig die richtigen Maßnahmen getroffen haben? Ganz ehrlich!? Ich möchte es nicht herausfinden.
Aber wenn man das www verfolgt ist es schon krass, wie sich die gleichen Leute, die am liebsten die Flüchtlingsboote versenken möchten, dieses Thema an sich reissen und auch
da versuchen weitere Anhänger zu finden. Sie nützen die Demos der Zweifler, der Verängstigten, der Unsicheren, um sie auf ihre Seite zu ziehen.
Wenn ich mir die letzte Demo anschaue, kriege ich die Krise, wie unvernünftig die Menschen eigentlich sind. Die Angst, daß sich das Virus dadurch schneller und mehr verbreiten
ist auch bei mir da. Obwohl ich mich da nicht irre machen lasse.
Aber auch nach der Demo, lauern die Leute darauf, daß die Zahlen jetzt steigen werden. Und was ist jetzt? Sie steigen nicht so rasant an wie befürchtet, worüber ich echt froh
bin, aber andere nützen das gleich um zu sagen, daß das doch der Beweis ist, daß wir verarscht werden.
Ok, kann man so sehen, aber kann es nicht sein, daß es sich einfach nicht so rasant verbreitet, weil es viele Menschen gibt, die auf die Distanz achten und Masken tragen?
Wenn ich einkaufen gehe, sehe ich viele Menschen die darauf achten. Masken tragen sie alle, aber manchmal klappt es mit der Distanz nicht so ganz, aber ich habe schon 2,3 x
erlebt, daß gerade an der Kasse die Menschen keine Rücksicht nehmen. Aber ein mehr oder weniger freundlicher Hinweis von mir hat dann schon dafür gesorgt.
Aber ist das nicht wieder der Beweis, wie sich die Spaltung der Menschen immer mehr fortsetzt?
Jetzt ist die Demo in Berlin verboten. Ok, wenn man an das letzte Mal denkt, verwundert mich das nicht. Daß aber jetzt überall das Geschrei groß ist und diverse rechte Ecken
zum Widerstand auffrufen und man trotzdem nach Berlin gehen will, ist schon erschreckend.
Man kann auch hier darüber streiten und geteilter Meinung sein, aber der gesunde Menschenverstand müßte doch sagen, daß das Verbot richtig ist. Man hat bei der vorherigen
Demo, trotz Versammlungsverbot wegen Corona, den Menschen das Demonstationsrecht gewährt und hat Auflagen gemacht, was das Recht der Behörden ist. Abstand und Masken sind
Pflicht. Anordnung vom Staat, fertig aus, da hat man sich daran zu halten. Aber dann hat man gesehen wie mehrfach dagegen verstoßen wurde und hat die Demo aufgelöst. Ist doch
richtig so. Wenn es nach mir ging, hätten jeder der dagegen verstoßt eine dicke Buße zahlen müssen.
Aber da ist es doch wieder! Einerseits nach Meinungsfreiheit, Demokratie und Gesetze schreien, aber die gesetzlichen Anordnungen und Vorschriften will keiner akzeptieren!
Sorry, aber jetzt rumheulen, daß man diese Demo nicht mehr machen darf?
Leutens, ich habe keinen Bock auf einen großen Lockdown, der würde uns extrem schaden und wir würden uns nur schwer davon erholen.