11. April 2018

 

Keine Besserung in der Transportbranche Anfang 2018!?

 

 

 

Es beschäftigt mich schon ganz schön, was ich in den letzten Wochen für Gespräche geführt habe und gehört habe.  L

 

Da wurde mir erzählt, daß ein Chef von seinem Fahrer verlangte, nach einer Tagestour die inklusive einer vorgeschriebenen Pause  ca. 11,12  Std dauert, noch mit dem Sprinter eine dringende Tour von hin und zurück ca 320 Kilometer  fahren soll. Da der Fahrer aber schon einen privaten Termin hatte und es ja über seine tägliche Arbeitszeit ginge, hatte er dankend abgelehnt. ;)

 

Naja, am nächsten Tag als er in den Lkw gestiegen ist, lag da eine Abmahnung wegen Arbeitsverweigerung drin.

 

Eine absolute Frechheit, vor allem da er ja schriftlich auffordert in Zukunft seine Anweisungen zu befolgen.  Außerdem zahlt er keine Überstunden und keinen Nachtzuschlag, auch nicht nach Aufforderung. 

 

 

In einer anderen Geschichte war es so ähnlich, da wurde aufgefordert, beim Abladen und Laden auf Pause zu stellen. Duschen durfte man während der Arbeitszeit nicht, das kann der Fahrer nach Feierabend machen, aber er durfte auch nicht Pause machen wo er die Möglichkeit dazu hat, sondern mußte jeden Tag die Fahrzeit bis zur letzten Minute ausreizen. Parken am Ende der Fahrzeit; Fahrerproblem!

 

 

Wenn ich jetzt diese beiden Fälle sehe, weiß ich zum Glück, daß diese beiden Fahrer das nicht mit sich machen lassen, kündigen werden und auch gerichtliche Schritte einleiten werden. Aber das Krasse ist, daß es immer noch solche Unternehmer gibt die so etwas noch praktizieren.

 

Aber soll ich euch etwas sagen!? Am allerschlimmsten finde ich, daß es anscheinend immer noch genügend Fahrer gibt, die so etwas mit sich machen lassen! Warum?

 

Wir haben so viele Gesetze, die für uns Fahrer gemacht wurden. Wenn ich jetzt die Osteuropäer sehe, die diesen rechtlichen Rückhalt in ihrem Land nicht haben und die werden wirklich unter Druck gesetzt, kann ich verstehen, daß sie das zum Wohle ihrer Familie mit sich machen lassen. Aber wir hier, wir haben doch alle rechtlichen Möglichkeiten solchen Unternehmern einen Tritt in den Allerwertesten zu verpassen. Das was uns zusteht einzufordern und einzuklagen, oder nicht? Es gibt Rechtschutz und wenn man in einer Gewerkschaft ist, kann man diese doch um Hilfe und Rat bitten. Also, was ist mit euch los? Ihr, die so etwas mit euch machen lasst. Ihr, die wie Leibeigene gehalten und behandelt werden.  Ihr, die eigentlich stolz sein solltet auf eure Arbeit und euch nicht versklaven sollt.

 

Die Chance im Moment ist so groß. Der Fahrermangel öffnet uns einige Türen und die Möglichkeit einen Job zu finden der fair und angemessen ist, sollte doch viel leichter sein wie vor ein, zwei Jahren, oder nicht? Also, es liegt doch an euch selbst. Wo ist euer Stolz, wo ist eure Würde?

 

 

Da gibt es noch eine andere Sache die ich aus einer zuverlässigen Quelle weiß. Da gibt es eine europäische Spedition, die schon lange ausgeflaggt hat. Sie haben in Rheinland-Pfalz ein Grundstück gekauft, wo ihre Auflieger, Wechselbrücken und Fahrzeuge stehen. Naja, immer wieder werden Auflieger abgestellt und andere mitgenommen. Da scheinen am Wochenende viele ihre Wrz zu verbringen. Bei Nachfragen des Niederlassungsleiters, sagte dieser angeblich, daß er im Nachbarort den Fahrern Zimmer zur Verfügung stellt. ;)

 

Super! So soll es sein. Und wie kommen diese Fahrer dort hin? Naja, das wäre den Fahrern ihr Problem! :O Wie bitte?

 

Sollte es sich dieser Niederlassungsleiter wirklich so einfach machen und so aus dem Schneider sein? Ich stelle Unterkünfte zur Verfügung und wenn die Fahrer da nicht hinkommen, weil der Weg zu weit zum Laufen ist, ist das deren Problem?

 

Daß die Fahrer dann lieber in den Lkw bleiben kann man ja verstehen. :/

 

 

Also, so wie es ausschaut, ist in der Transportbranche noch viel zu tun. Aber wir sollten auch sehen und damit anfangen, solche Dinge zu unterbinden, uns zu weigern und vor allem die Chance nützen einen guten Job für uns zu finden. Natürlich sollten wir auch solche Dinge den entsprechenden und zuständigen Behörden zu melden.

 

 

Also, auf geht`s!