31. Mai 2017

Resümee aus über vier Jahren Fahrerbewegung!?

 

 

Warum ein Ausrufe und ein Fragezeichen hinter dem Satz? Das Ausrufezeichen soll eigentlich das Resümee untermauern und das Fragezeichen eher das Wort "Fahrerbewegung".

 

 

War es, oder ist es überhaupt eine Bewegung der Fahrer?

 

Wenn man es genau nimmt, ist es eine Bewegung von zu wenigen Fahrern. Natürlich gibt es auch kleine Bewegungen die zum Ziel führen können und sie werden natürlich auch zum Ziel führen, aber viel langsamer und weniger effektiv.

 

Wenn ich zurück denke, mit was für einer Euphorie und Energie ich mich einer Idee für unsere Transportbranche angeschlossen habe. Mit was für einem Enthusiasmus ich auf die Kollegen zugegangen bin und wie man im Laufe der Jahre auf den Boden der Tatsachen zurück geholt wird, ist das im Nachhinein schon sehr bedrückend.

 

Ich erinnere mich an die ersten Gespräche mit Fahrerkollegen; "Hey Kollege. Hast du schon gehört? In D und EU schließen sich Fahrer zusammen und versuchen etwas zu verbessern." Und schon hatte der Kollege einen Flyer und Infomaterial in den Händen. Da kamen schon die ersten Antworten, die ich im Laufe der Jahre x-Mal gehört habe: "Jawohl! Wir müssen es machen wie die Franzosen und Italiener! Streiken! Blockieren! Die haben einen Arsch in der Hose! Da gibt es Zusammenhalt!" Wenn ich ganz ehrlich bin, habe ich das auch mal gesagt, sogar noch ganz am Anfang der Actie! Aber erst durch Gespräche mit Udo und seinen überzeugenden Argumentationen, habe ich erst verstanden warum das Blödsinn ist. :D Da habe ich noch versucht, den Weg den die AidT unter Führung und Ideengeber Udo Skoppeck zu erklären.  Wir müssen in die Politik und denen da oben erklären was hier los ist und einen Weg aufzeigen wie das gelöst werden kann. Wir müssen sie dazu bringen, uns zuzuhören! Als erster Schritt sind Demos geplant? Angemeldete Demos an einem Samstag. Samstag? Ja, an einem Samstag. Unter der Woche bekommst du keine Demonstranten auf die Straße, außerdem wollen wir den Arbeitgeber nicht schaden, sondern versuchen zu überzeugen, daß er versteht, freiwillig und gerne mitmacht.

 

Eine verdammt geile Idee und intelligente Lösung um erst mal Aufmerksamkeit zu bekommen. Im Netzt wurde die Actie erst mal zerrissen! Samstags demonstrieren!? So eine Schnapsidee! Das Wochenende gehört der Familie! Wir sind die ganze Woche unterwegs und haben am Wochenende keine Zeit, Lust und Geld um in ganz D zu Demos zu fahren. Ok, wir planen eine deutschlandweite Demotour! So das jeder daran teilnehmen kann und keine weite Anreise hat.

 

Naja, mehr als 300-350 Leute bekamen wir nicht auf die Straße und das war bei zwei Demos. Bei den anderen waren es 100-200. :(

 

 

Dann versuchten wir uns zu organisieren! Ländergruppen! Wir müssen uns über die Länder organisieren. Wir müssen Infotreffen veranstalten. Vielleicht bekommen wir so Fahrer zusammen. Vielleicht kriegen wir dadurch diese geniale Idee verbreitet und können so genügend Fahrer sammeln um richtigen Druck aufzubauen. Leider lief das auch schief, denn es endete in Kompetenzgerangel, gegenseitigen Missgunst, persönlichen Befindlichkeiten und nicht anerkennen einer geforderten Struktur, usw.!

Ok, wieder unnötig Zeit verprasst mit Versuchen die Fahrer zu organisieren. Im Gegenteil, es ist zeitweise so schlimm geworden, daß man von Menschen angefeindet und verbal im Netz angegriffen wurde, die man nicht mal kannte. Da wurden Sichtweisen über Vorfälle und Aussagen verbreitet, die nicht gestimmt haben oder falsch ausgelegt wurden. Dadurch haben sich leider sehr viele von einer anfänglich groß geglaubten Fahrerbewegung distanziert. Immer noch scheinen sehr wenige Fahrer  verstanden zu haben um was es wirklich geht. :/ Für mich selbst stellte sich heraus, daß eigentlich die Sympathisanten der Actie das Problem sind. Egal was für Diskussionen und Streitigkeiten in Facebook ausgefochten wurde, man bekam immer PN`s von Leuten, die einem Mut machten. Die sagten, du machst es richtig, du gehst den richtigen Weg, was ist mit diversen Leuten nur los, halte durch, es ist wichtig für uns was du machst. Naja, und öffentlich in Facebook hieß es dann, ich halte mich da raus, ich sag da nix dazu! Hm!? Ob das der richtige Weg ist bezweifle ich. Wenn diverse Stänkerer, beleidigte Streithähne, diverse Angriffe auf die Actie und ihre Actievisten machte, wäre es vielleicht besser gewesen, wenn die ganzen Sympathisanten sich auf die Seite der Actie gestellt hätten. Einfach Flagge zeigen und sagen, ich stehe dazu was sie machen und mache mit, egal was ihr sagt. Aber so haben sich wirklich sehr viele zurück gezogen und haben teilweise abenteuerliche Begründungen an den Tag gelegt, ja teilweise sogar extreme und falsche Sichtweisen verbreitet, daß noch mehr sich zurück gezogen haben. Selbst heute kriegt man manchmal Dinge zu hören, die nur ein fassungsloses Kopfschütteln hervorrufen. Da wir d einem klar, warum sich diverse Fahrer und Actievisten zurückgezogen haben. Schade, daß einfach nicht nachgefragt und vor allem hinterfragt wird. :(

 

 

Aber um was ging es denn in unserer Branche wirklich!? Im Grunde um eine zu schnelle EU-Osterweiterung, bei der sich nicht darum gekümmert wurde, daß  eine soziale Gerechtigkeit für alle gegeben war. Man konnte sehen, daß  die Wirtschaft anscheinend das große Sagen hatte. Die großen Konzerne waren die Gewinner der EU-Osterweiterung. Die kleineren Unternehmer wurden immer mehr in die Enge getrieben indem sie die Frachtpreisen gedrückt haben. Immer mehr kleine Transportunternehmer mußten ihre Existenz aufgeben, teilweise mit immensen Schulden zerplatzten ihre Träume. Dadurch blieben natürlich auch viele Arbeitsplätze der Fahrer auf der Strecke.  Aber auch die Osteuropäischen Unternehmer und deren Fahrer, die ja noch weniger rechtliche Unterstützung in ihrem Land haben, wurden und werden auf das Äußerste ausgebeutet. Durch einige Aussagen bei Unterhaltungen fahren viele monatelang mit dem Lkw durch Europa, ohne das sie mal nach Hause zu ihren Familien kommen. Viele Fahrer stehen einfach unter Druck, denn in ihrem Land ist das sehr viel Geld was sie verdienen. Sie können damit ihre Familie sehr gut ernähren und locker leben. Aber die Chefs schicken sie monatelang quer durch Europa und es ist ihnen egal, ob die Fahrer ihre Familie sehen oder nicht. Manche erzählen, daß sie nicht mal bei der Geburt ihres Kindes dabei waren. Manche konnten nicht mal zur Beerdigung eines Angehörigen, usw.! Natürlich kommen dann Aussagen von deutschen Fahrern; "Selbst Schuld, die zwingt doch keiner. Ich hätte den Lkw stehen lassen und wäre nach Hause, usw." Laut Aussagen von Fahrer, riskieren sie ihren Job wenn sie darauf bestehen, daß sie nach Hause wollen um ihre Familie zu sehen. Wir können uns so etwas in diesem Europa nicht vorstellen, aber in den osteuropäischen Ländern ist das ganz normal. Die Gefahr, daß sie den Lohn nicht bekommen und in Zukunft keinen Job mehr in ihrem Land bekommen ist sehr groß. Also nehmen sie es stillschweigend hin und geben sich nach außen hin zufrieden. Natürlich ist das unmenschlich und sollte in einem modernen Europa so nicht vorkommen. Aber warum passiert dies? Viele Konzerne versuchen ihre Gewinne auf das äußerste zu Maximieren und sparen da ein wo es für sie am einfachsten ist;  Beim Transport. 

Das geht nur durch Osteuropäische Unternehmen und Fahrer, aber auch deutsche Transportunternehmer haben gesehen, daß sie durch verkaufen der Ladungen über Frachtenbörsen trotzdem Gewinne erwirtschaften können, ohne selbst Unkosten dafür zu haben. Aber auch andere Transportunternehmer aus Westeuropa haben lieber ausgeflaggt, anstatt für ein gerechtes Transportwesen zu kämpfen. Ja klar! Es ist ja bequemer, ein Büro in Osteuropa zu mieten, die Lkw dort anzumelden, dort weniger Steuern zu zahlen und natürlich auch die dortigen Fahrer einzustellen, da dort die Personalkosten viel niedriger sind.  Naja, so nahm das alles seinen Lauf, die "Großen" erhöhten ihre Gewinne, die kleinen ehrlichen Transportunternehmer gingen teilweise unter weil die Transportpreise von den "Großen" diktiert wurden, Arbeitsplätze gingen verloren, die noch arbeiteten Fahrer bekamen immer weniger Lohn, weil die Transportunternehmer immer mehr Druck durch fallende Transportpreise bekamen.  Dieses eiskalte, unmenschliche Agieren und preisdiktierenden Konzerne sind das eigentlich Schlimme. Aber was für mich persönlich am schlimmsten ist, die Politiker lassen das zu. Natürlich kommt jetzt der allseits beliebte Spruch, die sind ja gekauft, die sitzen ja selbst in den Vorstände der Konzerne, usw.! Jep! Das mag sein, aber warum machen sie es? Jetzt kommt von mir ein beliebter Spruch! ;) Weil sie es können, weil wir es nicht verhindern, weil wir es zulassen! ;)

 

 

Was wir trotz zu weniger Fahrern geschafft haben, das war die Aufmerksamkeit. Plötzlich hörte und las man immer öfter die Worte, "Sozial und Frachtendumping"!  Die Medien wurden auf uns Aufmerksam, es wurden Interviews in Fachzeitschriften, Radio und sogar TV geführt. Zwischendurch wurden wir als Profilierer und Selbstdarsteller  beschimpft, weil wir überall präsent waren und überall versuchten die Menschen über die Transportbranche zu informieren. Aber konnte das nicht jeder auch machen? War es einfacher anderen ihre Aktivität vorzuwerfen, anstatt selbst aktiv zu werden?

 

 

Die Rufe wurden lauter, es müßte mehr sein, die großen Sender müßten darüber berichten. OK, das ginge aber nur mit mehr Krawall und Präsenz auf den Demos. Leider wurden die Demonstranten nicht mehr und man hatte den Eindruck, daß es bei den Demos nur noch darum ging, sich zu treffen, hupend durch die Straßen zu fahren und am Abend eine After-Demo-Party zu feiern.  Aber egal, das Gefühl des Zusammenhalt, des Gemeinsam war trotzdem ganz toll.

 

 

Dann kamen plötzlich Einladungen. Wir bekamen Gesprächstermine bei Landesverbände und plötzlich kam ein Termin vom Verkehrsausschuß der SPD nach Berlin! Berlin!? Berlin hatten wir die erste Demo! Berlin!? Wow!

 

Und tatsächlich. Wir von der Aidt, Kraftfahrerkreis Aschaffenburg/Miltenberg, ein Gewerkschfter aD und ein unabhängiger Fahrer wurden nach Berlin eingeladen und angehört. :o Wir bereiteten uns sehr gut vor und wir scheinen ganz schön Eindruck gemacht zu haben. Das war schon ein großartiges Gefühl. Wir, Fahrer, ganz normal arbeitende Menschen die sich vorgenommen haben etwas für unseren Beruf zu verbessern bekommen eine Führung im Bundestag und anschließend findet ein Treffen mit Politiker statt! Wow!

 

Naja, auf jeden Fall kamen unsere Probleme jetzt auch ganz oben an und wurden angehört. Dann wurden die Kontakte zu Verdi durch den Kraftfahrerkreis enger und wir wurden erneut nach Berlin, diesmal  zu Verdi eingeladen. Es war sogar jemand von der ETF dabei. Wieder wurde diskutiert wie man die Fahrer organisieren könnte. Es wurde vereinbart, daß die Kraftfahrerkreise versuchen sollten sich regional in ganz Deutschland zu verbreiten. Wir von der AidT sicherten unsere Unterstützung zu.

 

So haben sich inzwischen mehrere Kraftfahrerkreise in D gegründet und befinden sich im Aufbau. Sinn der Kfk ist, daß die Fahrer sich regelmäßig treffen und über diverse rechtlichen Belange rund um das Trannsportwesen informiert werden. Aber auch um ihnen die Arbeit der Gewerkschaften nahezubringen. Natürlich wäre es gut wenn sich so viele wie möglich gewerkschaftlich organisieren würden. Ist aber kein Muss. ;)

 

 

Und was ist seit dem 25. Mai 2017!?

 

Genau! Das Fahrpersonalgesetz ist geändert und tritt seit diesem Datum in Kraft. Eine Gesetzesänderung die mitunter die AidT angeschoben hat. Ein Gesetz das geändert wurde und eine Verbesserung unserer Branche ist. Auch wenn es nur ein Kompromiss ist, haben wir Fahrer es innerhalb von vier Jahren geschafft eine Gesetzesänderung zu erreichen.

 

Der Hammer an der Sache ist ja, daß es eine Anhörung in Berlin gab, zu der Sachverständige eingeladen wurden. Der BGL, die Verdi und ETF, ein Polizist aus Köln und man höre und staune; ein Fahrer! Udo Skoppeck wurde als Sachverständiger  nach Berlin eingeladen und wurde dort angehört und befragt! Wie geil ist das denn? Nach vier Jahren unermüdlichen Engagement steht Udo als Sachverständiger in Berlin bei einer Anhörung zu einer Gesetzesänderung!? Hier übrigens das Wortprotokoll! Sehr lesenswert.:

 

 

http://www.bundestag.de/blob/496452/53d5ca0c4e83344dcf2e03252ceaf271/097_sitzung_protokoll-data.pdf

 

 

Manchmal kommt es mir so vor, als wäre es den Fahrern nicht bewußt was die Fahrerbewegung erreicht hat. Natürlich gibt es noch viele Baustellen und man kann skeptisch sein, daß auch wirklich kontrolliert wird. Aber wenn wir von vorne herein gleich gesagt hätten, das bringt eh nichts, wäre ja absolut nichts daraus geworden. Man sollte schon mit einer großen Portion Optimismus an die Sache rangehen, egal was man verändern will.

 

 

 

Jetzt komme ich nochmal auf den Anfang zurück! Fahrerbewegung!

 

 

Ja, die Fahrerbewegung! Kann man so nennen, weil etwas durch Fahrer bewegt wurde. Aber unter einer Fahrerbewegung stelle ich mir etwas großes vor. Wenn man sich jetzt wieder bewußt macht, was man noch mehr bewegen hätte können, wie man richtigen Druck auf die Wirtschaft und Politik aufbauen könnte, ja wenn..... das Wörtchen "wenn" nicht wäre. Man kann sagen, die Fahrer haben es selbst verbockt . Und damit meine ich nicht nur die "Anderen", sondern auch wir selbst von der AidT. Wir haben sicher viele Fehler gemacht, haben es leider nicht geschafft die Fahrer zu vereinen, aber eines haben wir nie vergessen! Das Ziel, den Weg, den Sinn unserer "Bewegung". 

 

 

Nehmen wir mal die Demos! Immer wieder und auch heute noch hört man, wir müssen streiken, wir müssen blockieren, usw.! Ok, Streiken können wir, aber wir dürfen dabei nicht blockieren. Aber jetzt nehmen wir mal unsere Demos! Haben wir nicht blockiert? Haben wir nicht teilweise den Verkehr zum erliegen gebracht!? Ja, leider zu wenig! Aber jetzt kommt das große "Aber"! Wir bekamen oft die Auflage nur eine begrenzte Zahl von Lkw zu benutzen und auch mal die Auflage ohne Auflieger und Hänger einen Konvoi zu starten. Aber wären wir in der Lage gewesen, anstatt 100 erlaubte Fahrzeuge, 200-500 Fahrzeuge auf die Demos zu bekommen, dann wäre die Kacke richtig am dampfen gewesen! Aber nicht zum Nachteil von uns und den Organisatoren! Denn durch Verbreitung in Facebook hat man ja keine Kontrolle wer alles kommt, oder nicht? Was wäre denn gewesen wenn da plötzlich 500 Lkw gestanden hätten? Was hätte da für eine Blockade stattgefunden? Was hätte die Polizei machen können? Demo absagen? Konvoi absagen? Ja, vielleicht schon. Aber das Chaos, die Blockade wäre perfekt gewesen. Und glaubt mir, die Medien wären mit Sicherheit gekommen wenn wir ein absolutes Chaos veranstaltet hätten! Leute, wir hätten ganz legal eine riesen Blockade erreichen können. Ja, hätten, würden, können! Wir hatten die Chance dazu und konnte sie nicht nutzen. :(

 

Aber ok, man kann es ja verstehen und auch nach vier Jahren wenn ich zurück blicke, was haben wir Zeit und Geld investiert um durch die Weltgeschichte zu reisen. Sei es zu Demos, Veranstaltungen, Treffen, usw.! Das nimmt nicht jeder in Kauf. Natürlich hat man Familie die wichtiger ist und die auf jeden Fall Vorrang hat. Aber nehmen wir mal ein Beispiel! Die Warnweste! Da kam die Idee von den Tschechischen Fahrern, sich aus Zeichen der Solidarität eine Warnweste an den Spiegel zu hängen! Ein Zeichen, daß wir Fahrer uns europaweit Solidarisieren. Ja, vielleicht sogar ein Zeichen der Warnung an die Wirtschaft und Politik! Es wäre so einfach! Stellt euch mal vor, die Polizei sieht immer mehr Fahrzeuge mit Warnweste und sie fragen bei einer Kontrolle den Fahrer was das soll und der Fahrer sagt, wir solidarisieren uns. Was glaubt ihr wie das die Runde bei den Behörden macht. Ja, ich bin davon überzeugt, daß die Wirtschaft und Behörden Angst davor haben! Angst, daß wir uns Solidarisieren und Zusammenschließen! Liebe Kollegen, das wäre eine Mittel um Druck aufzubauen! Nur eine Warnweste an den Spiegel hängen um ein Zeichen zu setzen! Mit so einer Kleinigkeit könnte man es schaffen. Aber nicht einmal das haben wir hingekriegt. Weil ja alles was von der AidT kommt lieber blockiert und ignoriert wird!

 

 

Um was ging es nochmal? ;)

 

 

Naja, eigentlich ist mein Resümee aus vier Jahren sehr bescheiden. Trotz jahrelangem Optimismus bin ich inzwischen leider überzeugt das sich die Fahrer nicht organisieren lassen. Wie habe ich den Spruch gehasst; Man kriegt keine 10 Fahrer unter einen Hut. Dieser Spruch ging gegen meine Überzeugung. Das beste Beispiel ist doch der Verein! Ist es nicht traurig für die Fahrerschaft, daß noch nicht mal 100 Fahrer im Verein sind? Aber auch hier gilt, wir haben als kleines Grüppchen viel erreicht. Der Verein hat uns einige Türen geöffnet, wir haben eine Kampagne am Laufen und wir werden zu Veranstaltungen eingeladen, bei der wir unsere Kampagne vorstellen dürfen.  Ursprünglich war ja der Verein gedacht um Türen zu öffnen, was ja auch geklappt hat, aber auch um das Ganze zu finanzieren. Evtl. sogar um mit finanziellen Mitteln, zum Beispiel Anzeigenschaltungen, oder Werbung, etc. zu finanzieren. Aber durch mangelnde Mitglieder im Verein klappt das nicht. Aber auch hier gilt, wenn man bedenkt, was man mit 1000 Mitglieder im Verein machen könnte. Als erstes kann man denen da "Oben" zeigen das sich Fahrer doch organisieren können und was man mit einem Jahresbeitrag von 36 Euro, was ja 3 Euro im Monat für jeden wäre, aufziehen und anschieben könnte, kann sich ja jeder selbst ausrechnen bei 1000 Mitglieder.

 

Wenn man bedenkt, was in vier Jahren alles gemacht, erreicht und angeschoben wurde, kann man schon sagen, wir Fahrer haben einiges bewegt. ;)

 

 

Nach vier Jahren Kampf und  Optimismus ohne Ende merke ich, daß es mir immer schwerer fällt "meinen A.... für die Sache zu bewegen" :/  Es gab erst dieses Jahr wieder Angriffe, Unterstellungen und Behauptungen, von sehr eng in Kontakt stehenden Mitstreitern, bei denen man manchmal zweifelt ob man im richtigen Film ist. Da kommen Vermutungen und Unterstellungen wie Vorteilnahme im Verein. Vorteilnahme ist schon ein starkes Stück, vor allem von jemandem der einen eigentlich kennen müßte. Aber wie schon in den Jahren zuvor, man ist fassungslos und fragt sich, muß man sich das alles überhaupt antun?  Es ist noch gar nicht lange her, da habe ich einen Mitstreiter, der bei allen Demos dabei war getroffen und wir haben uns lange unterhalten. Da erfuhr ich, daß Leute wegen mir nicht zu einer Demo nicht gekommen sind. Genauso habe ich zuvor schon gehört, daß Leute nicht in den Verein gegangen sind, weil ich und oder meine Frau eine Position im Verein haben. Mal ganz ehrlich, ist das nicht der absolute Kindergarten? Das kommt von Lkw-Fahrer, die anerkannt und respektiert werden wollen, sind aber nicht fähig für eine Sache zu kämpfen und schicken solche fadenscheinige Begründungen in die Welt?

Ich muß nochmal fragen, um was geht es nochmal?

 

Um dich? Um mich? Um ihn? Um sie?

 

 

Sorry, ich habe sehr viel gelernt in den vergangenen Jahren, ich habe gelernt das man um eine Sache kämpfen muß wenn man etwas erreichen will. Und man muß zusammen kämpfen, nebeneinander stehen, ob man sich mag oder nicht. Wir brauchen nicht zu kuscheln und brauchen uns nicht leiden können, aber wenn wir nebeneinander stehen und gemeinsam etwas erreichen wollen, ist es dem Ziel und Resultat egal, wer sich nicht leiden kann. Nur das Ergebnis wird zählen, und zwar für uns alle. ;)

 

Das soll im übrigen keine Abrechnung mit den Fahrern und gewissen Personen. Es sind meine geschriebenen Gedanken, die euch vielleicht auch zum nach oder auch umdenken bringen könnten. Wir werden sehen. ;)

 

 

Heute wurde in Brüssel das Mobilitätspaket präsentiert. Naja, ich werde am besten Gregor Ter Heides kurze Erklärung, mit seiner Erlaubnis, hier dazu schreiben:

 

 

EU-Kommission teilt mit

 

Hier habe ich nur die Kurzform erstellt.

 

1) Kabotage fünf Tage ohne Limit in einem Land und BKF Gehalt in dem Land.

 

2) Grenzüberschreitend nur 3 Tage ohne Entsendung

 

3) Die rWRZ entweder am Wohnort oder Hotel

 

4) Bei Rest-Lenkzeit darf BKF bis nach Hause fahren, um eine Übernachtung zu vermeiden

 

5) Die BKF (z.B. aus MOE) müssen nach drei Wochen an LKW-Standort oder Lebensmittelpunkt zurückkehren.

 

6) Innerhalb von 4 Wochen können BKF 2 x eine vWRZ unterwegs nehmen, mit Ausgleich bis zur 3 Woche.

 

7) Die Lenk- und Ruhezeiten der VO (EG) 561/2006 bleiben bestehen.

 

Anmerkung:

 

zu Punkt 1
BKF Gehalt im Kabotage Land kann es nicht geben.

 

zu Punkt 2
BKF Entsendung ab den 3 Tag kann es nicht geben

 

zu Punkt 5
Nach 3 Wochen müssen BKF nach Hause kann es nicht geben.

 

Fazit:
Bei Punkt 1 ; 2 ; 5 wird es noch ein sehr große juristische Klärung geben,

 

Punkt 1 + 2 ist gegen Art. 56 AEUV;und der st. Rspr. des EuGH

 

Punkt 5 ist mit Art. 45 AEVU iVm. Art. 27 AEUV unvereinbar

 

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Wie dieses Paket von der EU letztendlich aussehen wird, wird die Zeit zeigen. Mal schauen wie sich das entwickelt und diverse Länder, Organisationen und die Logistik dazu äußern und verhalten wird.

 

 

 

2. Vorsitzender der Aidt e.V.

 

Michael Schmalz