Unstrukturierter Sauhaufen!!!!

So sind wir von einem Politiker genannt worden.
Die Actie ist ein unstrukturierter Sauhaufen!!!
Ist es nicht beschämend so etwas zu hören!? Zeigt es einem nicht, die evtl. eigene Unfähigkeit, eine Menschenmasse aus so vielen unterschiedlichen Charakteren, zu einer Gemeinschaft zusammen zu bringen!? Liegt es vielleicht daran, daß sich die Meisten nicht persönlich kennen? Daß die eigenen Befindlichkeiten im Vordergrund stehen? Daß viele denken, sie könnten es besser? Daß sich viele zurückziehen, weil eine aus ihrer Sicht, geniale Idee umgesetzt wird? Daß diese Leute mit den genialen Ideen unfähig sind diese selbst umzusetzen und wie wir es teilweise schon hatten, wenn jemand diese Idee umsetzt, als Ideendieb hinzustellen? Die Unfähigkeit Kompromisse einzugehen? Mangelnde Weitsicht? Usw.!
Ich könnte Beispiele ohne Ende nennen und es wären wahrscheinlich alles genau diese Gründe warum es nicht klappt.
Natürlich verstehe ich, daß viele ihre kostbare Freizeit mit Familie, Spaß und wichtigen Dingen in ihrem Leben verbringen wollen. Gleichzeitig hört man viele davon über die ganze Transportbranche und niedrige Löhne schimpfen. Aber selbst etwas dagegen tun, möchten die Wenigsten.
Ja, was kann man den tun? Bringt ja eh nix. Samstags demonstrieren bringt nix. Wenn der dabei ist, komme ich nicht. Wenn es eine Actie-Demo ist, komme ich nicht. Usw.
Was hat Gysi in Berlin, bei der Together Now-Demo gesagt? Kommt mit 10000 Fahrern und 1000 Lkw nach Berlin und wir können etwas für euch tun! Together Now- The United Voice Of European Truck Drivers !!!! Eine Gruppe und Demo, die von Ingo der KCD ins Leben gerufen hat. Doch leider war diese Stimme sehr leise, weil es viel zu wenig Fahrer waren die dabei waren. Ja, ich war auch nicht dabei, weil ich aus finanziellen Gründen nicht anreisen konnte. Auch wenn es diverse Differenzen mit der KCD und Ingo gegeben hat, wäre ich mit ihm Seite an Seite in Berlin gestanden. Es geht nicht um ihn und mich, sondern um die Zukunft in Deutschland, Europa, unserer Familien und um unser Leben, das den Lobbyisten und Geldgeilen Säcke in der Wirtschaft, Banken, Börsen usw. Scheißegal ist.
Ist es uns auch egal? Sind uns, unsere Familien auch Scheißegal? Alle Väter würden doch ihre Familie und Kinder vor jeder Gefahr schützen. Alles dafür tun, daß es ihnen gut geht. Aber warum klappt das nicht in unserem Beruf? Warum lässt man es zu, daß uns die ganzen Lobbyisten überrennen und ihren Egoismus durchsetzen?
Mir gefällt dieser Satz sehr gut: The United Voice Of European Truck Drivers
Doch wo ist diese Stimme? Ist es die Stimme auf dem Autohof? Dieses schimpfen auf den Chef, den Disponenten, die Osteuropäischen Fahrer, die Idioten von Waberer die wieder einen Unfall gemacht haben, die Parkplatznot usw.? Ist es die Stimme zu Hause bei der Familie, bei Verwandten, bei Freunden, die über die Lagen schimpft und jammert? Was ist das für eine Stimme, die Vereinzelt aus dem Jammertal kommt? EINE Stimme, mehrere Stimmen auf dem Rastplatz, bei der Ladestelle! Wer hört sie? Niemand der etwas für uns tun kann. Also, bringt ja eh nix!
Was wäre das aber für eine Stimme, wenn 10000 Stimmen in Berlin, oder 100000 europäische Stimmen in Brüssel auftauchen würden? 10000 Stimmen von 900000 Fahrer in Deutschland!? Eine erschreckende Zahl. Was hätten wir für eine Macht, was hätten wir für eine gewaltige Stimme. Ja, wenn das Wörtchen „WENN“ nicht wäre.
Doch was könnten wir tun? Wie wäre es mit Zusammenhalt? Ob wir uns leiden können oder nicht. Ob wir schon vom Problem überrannt wurden, oder nicht.
Wenn ich mir überlege, wie viele Leute sich Zeit genommen haben um Ideen und Flyer umzusetzen und kaum etwas wird genutzt. Wie schaut es aus mit der Aktion „5vor12“? Plus die Aktion der Schweden? Wie viele machen da mit? Ist es eigentlich nicht lächerlich wie wenige da mitmachen? Über 850 Mitglieder sind in der Gruppe und eine Handvoll macht nur mit. 5 Minuten in denen wir anfangen könnten Zusammenhalt zu zeigen. Ja, ich mache auch nicht immer mit und hat mit den zeitlichen Abläufen und meiner Vergesslichkeit zu tun. Aber ich mache ab und zu mit.
Wie schaut es aus mit der Warnweste am Spiegel? Wie viele machen da mit? Leider viel zu wenig. Auch das wäre ein Zeichen, daß wir uns organisieren. Auch da könnten wir Stärke und Zusammenhalt demonstrieren.
Es gibt den Mindestlohnflyer, in mehreren Sprachen! Wer druckt sich diese aus und verteilt sie an unsere Osteuropäischen Kollegen?
Man braucht nicht 100erte KM zu Aktionen, Demos oder Infotreffen zu fahren um etwas zu tun. Das sind Kleinigkeiten die jeder tun kann. Aufklärung der Situation, Lage und vor allem Richtigstellung, das wir die wahren Feinde bekämpfen müssen und nicht die Osteuropäischen Kollegen, die auch nur ihre Familie ernähren.
In der alten Gruppe wurde nach einem Verein gefragt. Was waren die Leute begeistert und waren dafür. Ok, wir haben ihn gemacht und jetzt? Wo sind all diese Leute? Ach ja!!! Da sind Leute im Vorstand, die nicht gefallen. Wenn der im Vorstand ist, trete ich nicht bei. Worum geht es diesen Leuten? Um einzelne Personen, die man nicht leiden kann? Um einzelne Personen, mit denen man noch nie richtig gesprochen hat? Um einzelne Personen, die man nur vom hören, sagen und lesen kennt? Ist es diese Person nicht Wert mal persönlich kennen zu lernen und sich ein eigenes Bild zu machen? Macht das alles so viel Mühe? Ist es so viel Mühe, mal nachzudenken um was es wirklich geht und für was dieser Verein eigentlich gedacht war?
Fragen über Fragen!!! Werden Antworten auf diese Fragen gefunden? Werden diese Fragen die Leute zu nachdenken bringen?
Zum Schluss hätte ich noch eine Bitte!
Wenn ihr untereinander Probleme habt, ruft euch an, oder trefft euch. Tragt das nicht öffentlich in Facebook aus. Dieses öffentlich bekriegen zeigt das wir nicht fähig sind mit Kritik und persönliche Befindlichkeiten nicht umgehen können. Wir sind alles erwachsene Menschen, sollten nachdenken was es für Konsequenzen hat wenn wir öffentlich lospoltern!
In diesem Sinne hoffe ich, daß meine vielen Worte wenigstens einige zum nachdenken animieren und wir irgendwann nicht mehr als „Unstrukturierter Sauhaufen“ bezeichnet werden.
Auf Antworten, Vorschläge, Kritik und natürlich auch positives bin ich schon sehr gespannt.
Schreibfehler, Fehler in der Satzstellung und Kommafehler bitte ich zu entschuldigen.
Lasst die Räder auf den Strassen und zeigt auf der Strasse, Lade und Abladestellen, daß wir stolz sind diesen Beruf zu haben und benehmt euch!

Michael Schmalz