Ich konnte es heute Morgen auf der A61 Richtung Koblenz nicht fassen. Ich hatte auf einem 3-spurigen Stück einen anderen Lkw überholt und bin dann vom Gas weil ich wußte das es gleich 2-spurig wird und Lkw Überholverbot kommt. Kurz bevor die dritte Spur endete sah ich im Spiegel einen Lkw mit offenen Gefahrgutschilder auf dem linken Fahrstreifen.
Naja, es kam wie es kommen mußte, er fuhr in das Überholverbot rein und quetschte sich vor mich und bremste. Ich konnte es nicht fassen über solch ein Aktion und das noch mit Gefahrgut. Ich nahm das Funkgerät und polterte los. Da entgegnete er, daß bergauf ein 7,5 t war, der beschleunigt hat als er neben ihm war. Ich sagte nicht gerade freundlich, daß ich so etwas unverantwortlich finde, daß er mit Gefahrgut solche Aktionen macht. Kein Wunder wenn es durch solche Ausbremsaktionen jeden Tag tote Kollegen gibt. Ich fragte ihn ob ich seinem Chef das Dashcamvideo schicken soll, damit er weiß was er für Fahrer hat.
Ab da kam keine Antwort.
Da klingelte plötzlich das Telefon und meine Frau rief an. Ich erzählte ihr aufgeregt was ich gerade erlebt habe. Da meinte sie besänftigend, daß ich ihn über Funk ansprechen soll und ihn frage ob er mich überholen lässt damit er die Abstandskampagne lesen kann. Naja, da ich 2,3 Ausfahrten weiter eh abfahre, hätte es keinen Sinn gehabt.
So nahm ich das Mikro und habe ihn gerufen. Er hat sich tatsächlich gemeldet und ich habe mich bei ihm erst Mal entschuldigt, weil ich mich so aufgeregt habe. Dann machte ich ihm den Vorschlag an der nächsten Raststätte rauszufahren, weil ich ihm was zeigen möchte und wir vielleicht einen Kaffee trinken und reden könnten. Er sagte zu und meinte, ok aber ich habe nicht viel Zeit.
Also sind wir Raststätte Mosel runter gefahren und ich meinte zu ihm über Funk, daß ich an ihm vorbeifahre und vor ihm Parke um ihm meinen "Po" zu zeigen! Als ich vorbei war, meinte er, ok habe es gelesen. Dann stiegen wir aus und ich habe ihm die Hand entgegengestreckt. Er gab sioe mir und hatte sich entschuldigt. "Vor dir war die einzige Lücke in die ich reinkonnte."
Wir haben dann in der Tanke einen Kaffee getrunken und haben uns unterhalten.
So wurde aus einer gefährlichen unüberlegten Aktion doch noch ein friedliches tolles Gespräch. Wäre schön wenn es immer so gut ausgehen könnte. Leider haben wir es aus Zeitmangel verpeilt die Namen auszutauschen.